Eine Definition von Kleinwohnformen
Eine Kleinwohnform (KWF) ist eine Wohneinheit mit höchstens 40m2 Hauptnutzfläche (nach SIA 416). Sie steht im Gegensatz zu herkömmlichen Immobilien nicht auf festen Fundamenten, sondern entweder auf Rädern und/oder Punktfundamenten, und versiegelt keinen Boden. Sie muss alle hygienischen Bedingungen erfüllen (Toilette, Wasch- und Kochgelegenheit) entweder direkt in der KWF oder auf dem Grundstück, damit die KWF als Hauptwohnsitz genutzt werden kann.
Alle Menschen, deren Wunschwohnform innovativ, klein und mobil ist, sind bei uns als Mitglieder willkommen. Der Vorstand des Vereins behält sich allerdings offen, sich in der konkreten Vereinstätigkeit nur auf ausgewählte, besonders beliebte Kleinwohnformen zu konzentrieren.
Vorteile von Kleinwohnformen
Typisierung von Kleinwohnformen
Es gibt keine klaren und rechtlichen Definitionen von Kleinwohnformen, da die Übergänge oft fliessend sind. Der Fokus des Vereins Kleinwohnformen Schweiz liegt auf vier Typisierungen.
Minihaus
- Kann mit Sattelschlepper transportiert werden
- Wird meist auf Punkt- oder Schraubfundamente gesetzt
- Grösse bis 40m2
- Ein- oder Mehrteilig (modular)
Zirkuswagen
- Auch Schäferwagen, Bauwagen
- Wagen mit Rädern
- Meist ein halbrundes Dach
- Auf einer Ebene
- Grösse bis ca. 30m2
Tiny House
- Englisch für «Kleines Haus»
- Optisch einem modernen oder traditionellen Haus nachempfunden
- Meist auf einen Anhänger gebaut
- Grösse bis ca. 25m2
- Oft mit Platz für ein Schlafloft in seperater Ebene
Jurte
- Rundes Zelt
- Holzgerüst mit Filzmatten bedeckt (teilweise mit Holzwänden)
- Einfach zerlegbar
- Grundsätzlich mit Stückholz-Heizung
Beispiele von weiteren Kleinwohnformen
- Containerhäuser
- Wohnminivans
- Tipis
- Hausboote
Alle diese Wohnformen sind in der Schweiz im Baurecht nicht berücksichtigt, d.h. es ist nicht immer einfach, eine Baubewilligung für sie zu bekommen und sie als Hauptwohnsitz zu wählen. Sie können ganz individuelle Formen annehmen und sind vielseitig gestaltbar. Zum Teil sind sie keiner Typisierung eindeutig zuzuordnen (ist es eher ein Wagen oder ein Tiny House?). Es ist daher sinnvoll, sie alle unter einer Kategorie (Kleinwohnform) zusammenzufassen. Wichtig ist ein gewisser ökologischer Standard (Materialwahl, Energieeffizienz etc.).
KEINE Kleinwohnformen
- Kleine Single-Wohnungen (nicht mobil)
- Kleine Häuser auf festem Fundament (nicht mobil)
- Camper/Wohnwagen mit hohem Anteil an Kunststoff
- Auch über Wohnbusse und Baumhäuser besteht noch kein Konsens.
Es ist allerdings abhängig davon, ob wir über «Kleinwohnformen» als genereller Begriff oder als politisch-rechtliche Definition sprechen.