Am 4. Juni 2023 fand in Zürich ein Siedlungs-Workshop statt, der sich mit den Bedürfnissen und Anforderungen von Kleinwohnformen-Siedlungen befasste.
Das Ziel des Workshops bestand darin, einen Plan zu erstellen, der zeigt, wie Siedlungen gestaltet werden können, um sowohl für die Bewohner:innen als auch für die betroffenen Gemeinden akzeptabel zu sein. Der Workshop bot eine Plattform für den Austausch zwischen Teilnehmer:innen verschiedener Alters- und Interessensgruppen. Im Folgenden werden die wichtigsten Themen und Ergebnisse des Workshops präsentiert.
Ansprüche an Stellplatz / Land
Die Teilnehmer:innen definierten gemeinsam die Grundbedürfnisse der Siedlungsbewohner:innen. Neben dem Tiny House als privatem Rückzugsort wurde auch ein gemeinsamer Treffpunkt für sozialen Austausch gewünscht.
Vorstellungen / Wünsche:
Bauweise
In Bezug auf die Bauweise wurde festgestellt, dass sowohl individueller Eigenbau als auch vorgegebene / vorgebaute Module möglich sind. Beim Eigenbau legten die Teilnehmer:innen Wert auf ökologische Materialien wie Stroh, Hanf, Algen, Schafwolle und Holz. Die Möglichkeit zur Mobilität oder zur Erweiterung wurde als vorteilhaft angesehen. Bei vorgegebenen / vorgebauten Modulen wurde die einfachere Planung und Genehmigung sowie die Vermietung durch einen Investor / Planer diskutiert. Alternativ könnten auch Vorgaben für das Bauvorhaben gemacht werden, wie beispielsweise Bauvorschriften und örtliche Bauvorgaben.
Wohnart
Es wurden drei verschiedene Siedlungsformen als Optionen identifiziert:
Familienorientierte Siedlungen
Familienorientierte Siedlungen richten sich an junge Menschen mit Kindern oder ohne Kinder, aber mit Erweiterungsmöglichkeiten.
Ökodörfer mit landwirtschaftlicher Nutzung
Ökodörfer bieten individuelle Gestaltungsmöglichkeiten, eine Infrastruktur mit Annehmlichkeiten wie Whirlpool, Sauna und Badeteich sowie etwas striktere Platz- und Gemeinschaftsregeln.
Ökologisch ausgerichtete Siedlungen
Ökologische Siedlungen konzentrieren sich auf nachhaltiges Wohnen und die gemeinsame Nutzung von Ressourcen wie Waschküche, Fahrzeugen und sanitären Anlagen.
Energie
Die Energieversorgung kann individuell gestaltet werden, abhängig von den behördlichen Vorschriften. Die Teilnehmer:innen betonten die Bedeutung einer krisensicheren Energieversorgung, beispielsweise durch den Verzicht auf Gas. Gemeinschaftliche Lösungen wie Solarenergie, Pellets / Holz, Lüftung und Dämmung, Wasserstoff und eigene Wasserquellen wurden diskutiert.
Regeln zum Zusammenleben
Regeln wurden als wichtig erachtet, um unterschiedliche Lebensweisen in einer Siedlung zu koordinieren.
Infrastruktur
Die Teilnehmer:innen identifizierten verschiedene gemeinschaftliche Infrastrukturen wie Entsorgungsstellen, Fahrradunterbringung, Feuerstellen, Gärten, Trockenräume, Waschmaschinen, Werkstätten und Gemeinschaftsküchen. Luxuriösere Einrichtungen wie Saunen, Whirlpools, Gäste-WC und -Duschen, Schwimmteiche und Gästezimmer wurden ebenfalls diskutiert.
Fazit zum Workshop zu Kleinwohnformen-Siedlungen
Der Workshop verdeutlichte die Vielfalt der Bedürfnisse und Anforderungen an Kleinwohnformen-Siedlungen. Es wurde erkannt, dass unterschiedliche Siedlungsformen erforderlich sind, wobei ökologische Siedlungen und familienorientierte Siedlungen im Fokus der weiteren Entwicklung stehen. Die erarbeiteten Elemente können dann auch als Vorlage für Ökodorf-Siedlungen dienen. Es wird weitere Workshops zu diesem Thema geben. Wenn du daran teilnehmen möchtest, melde dich beim Stammtisch Zürich mit einer E-Mail an zuerich@kleinwohnformen.ch.
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