Inspiriert von Freiheit, Minimalismus und Umweltbewusstsein entschieden sich Parteien für das Leben in ihren eigenen Tiny Houses. Von mobilen Wohnträumen bis hin zur Reduzierung materiellen Besitzes – erfahre hier, was für Sibylle & Michi, Denra & Mirjam sowie Christian, der Auslöser zu dieser nachhaltigen Lebensweise war.

Sibylle & Michi, Tiny House in Muhen AG

Sibylle & Michis Weg zum Leben im Tiny House

Ein Prozess, kein plötzlicher Entschluss

Für uns, Sibylle und Michi, begann der Weg zum Leben in einem Tiny House nicht mit einem einzelnen, ausschlaggebenden Moment. Es war vielmehr ein Prozess, der uns schliesslich dazu brachte, unser Leben in einem 36m² grossen Tiny House in Muhen, Kanton Aargau, zu gestalten.

Die Erkenntnisse aus dem Wohnmobil-Leben

Seit 2018 geniessen wir den Luxus eines eigenen Wohnmobils. Auf unseren ersten Reisen mit dem Camper wurde uns bewusst, wie wenig Platz man tatsächlich braucht, um glücklich und zufrieden zu sein. Diese Erkenntnis war ein wesentlicher Schritt auf unserem Weg.

Inspiration durch den Kurs “Einfach Leben”

Ein entscheidender Impuls kam von einem Kurs mit Tanja Schindler mit dem Titel “Einfach Leben”. Dort lernten wir, dass es wirklich nicht viel zum Leben braucht. Diese Erfahrung inspirierte uns, uns intensiver damit auseinanderzusetzen, was wir wirklich zum glücklichen Wohnen benötigen.

Der Entschluss und die Umsetzung

Im Januar 2021 fassten wir schliesslich den Entschluss, uns ein Tiny House zu kaufen. Diesen Plan setzten wir umgehend in die Tat um. “Seit etwas mehr als einem Jahr wohnen wir jetzt im Tiny House und bereuen bis jetzt noch keine Minute”, sagt Michi.

Ein Jahr im Tiny House: Eine Zeit ohne Reue

Unsere ersten Monate im Tiny House haben uns bestätigt, dass dieser Lebensstil die richtige Wahl für uns war. Wir erleben täglich, wie bereichernd ein einfacheres, auf das Wesentliche reduziertes Leben sein kann.

Mirjam & Denra , Tiny House in Brunnenthal SO

Denra und Mirjams Weg ins Tiny House Leben

Ausbruch aus dem Konventionellen

Für Denra und Mirjam begann ihr neues Kapitel in Brunnenthal am 16. Januar 2023, als sie ihre traditionelle Wohnung zugunsten eines Tiny Houses aufgaben. Ihr entscheidender Antrieb war der Wunsch, sich von den Zwängen und Erwartungen des herkömmlichen Wohnens zu befreien.

Die Suche nach Freiheit und Mobilität

Der Hauptgrund für ihre Entscheidung war der Drang, aus dem bestehenden System auszusteigen. Das Tiny House ermöglichte ihnen eine bisher unerreichte Mobilität, die ihnen erlaubte, ihren Wohnort fast nach Belieben zu ändern – ein Freiheitsgrad, den ein konventionelles Haus nicht bieten konnte. Diese Beweglichkeit bedeutete auch, umweltbewusster zu leben, indem sie öl- und ressourcenintensive Lebensstile hinter sich liessen.

Minimalismus als Lebensphilosophie

Ein weiterer Kernpunkt ihrer Entscheidung war der Wunsch nach Reduzierung materiellen Besitzes. In ihrem Tiny House gab es keinen Platz für Überflüssiges. Dies zwang sie dazu, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, weg von der Belastung durch Besitztümer. Dieser minimalistische Lebensstil brachte nicht nur geistige, sondern auch finanzielle Erleichterung, da die Kosten für Bau und Unterhalt eines Tiny Houses wesentlich niedriger sind als bei einem herkömmlichen Haus.

Liebe zum Detail und individuelle Gestaltung

Die Möglichkeit, ihr Heim individuell zu gestalten, spielte ebenfalls eine wichtige Rolle. Im Tiny House konnten Denra und Mirjam jeden Aspekt ihres Wohnraums auf ihre Bedürfnisse abstimmen. Jeder Gegenstand in ihrem Haus hat einen Zweck oder ist ästhetisch wertvoll, umgeben von Dingen, die ihnen wirklich wichtig sind. Besonderen Wert legten sie auf die Verwendung langlebiger und nachhaltiger Materialien.

Ein Leben der Zufriedenheit

Diese Entscheidung hat Denra und Mirjam eine zufriedenstellende Lebensweise ermöglicht. Sie geniessen mehr Zeit für das Wesentliche, sind finanziell unabhängiger und führen ein nachhaltigeres Leben.

Mehr zu Mirjam und Denra gibt es im Interview mit den Beiden und in unserem Podcast.

Christian, 50, Zirkuswagen in Mönchaltdorf ZH

Mein Weg zum Leben im Tiny House

Ein Kanadisches Abenteuer als Wendepunkt

Vor acht Jahren begann meine Reise zum Leben im Tiny House – eine Reise, die durch ein Buch über Baumhäuser inspiriert wurde. Während meiner Zeit in Kanada, wo ich als Maurer arbeitete, faszinierten mich diese besonderen Konstruktionen. Der Gedanke an ein einfaches, naturnahes Wohnen begleitete mich auf dem Heimflug in die Schweiz.

Von Staub und Saugrobotern zu einem einfacheren Leben

Zurück in der Schweiz lebte ich in einer 73m² grossen 3.5-Zimmerwohnung. Der tägliche Kampf mit Staub und schmutzigen Fenstern sowie die Erkenntnis, wie viele unnötige Dinge ich besass, führten zu einer wachsenden Frustration. Ein Saugroboter brachte nicht die erhoffte Erleichterung.

Der Traum vom Baumhaus in der Schweizer Realität

Meine Faszination für Baumhäuser führte zu einer intensiven Recherche. Ich wollte ein Baumhaus bauen, das gross genug für ein angenehmes Wohnen und klein genug für weniger Reinigungsaufwand war. Doch bald stellte ich fest, dass ein Baumhaus in der Schweiz schwer umsetzbar war.

Der Erste Schritt: Das Leben im Wohnmobil

Mit dem Ziel, verschiedene Konzepte kleiner Wohneinheiten zu erkunden, mietete ich mich in einer Industriezone an und kaufte ein Wohnmobil. Diese erste Phase meines Tiny House-Experiments lehrte mich, was ich wirklich zum Leben brauche.

Die Entstehung meines eigenen Tiny Houses

Nach vier Jahren im Wohnmobil und zahlreichen Entwürfen war es Zeit, mein eigenes Tiny House zu bestellen. Ich musste meine Wohnung verlassen und entschied mich für einen grossen amerikanischen Camper, bevor ich in das Tiny House zog.

Der Pragmatische Ansatz

Praktische Gründe waren ausschlaggebend für meinen Wechsel zum Tiny House. Ich suchte nach einer Wohnform mit kleinerem ökologischen Fussabdruck. Mein Tiny House wurde mein Rückzugsgebiet, meine Erholzone.

ÜBER MICHI

Michi ist Geschäftsführer einer digitalen Agentur. Er begeistert sich für DIY-Projekte und wohnt zusammen mit seiner Frau in einem Tiny House im Kanton Aargau.

Michi Mauch | Stories-Team Verein Kleinwohnformen